ZHAW Seminarreise
Vorwort: Roger Moos
Im Herbstsemester haben wir mit München eine Stadt kennengelernt, ohne vor Ort gewesen zu sein. Das war äusserst schade. Zugleich aber auch faszinierend, wieviel wir über diesen, vielen von uns unbekannten Ort erfahren haben. In dieser Seminarwoche verhält es sich umgekehrt. An vielen Orten waren wir schon. Aber kennen wir deshalb Zürich und seine Umgebung in ähnlicher Tiefe?
Auf Stadtspaziergängen werden wir uns vertieft mit Stadtteilen, Siedlungsstrukturen und Einzelobjekten zum Thema Wohnen und Arbeiten auseinandersetzen. Die Organisation von Arbeiten und Wohnen und die Beziehung zueinander hat viel mit funktionellen Überlegungen zu tun. Wechselnde Rahmenbedingungen führen seit jeher immer wieder zu neuen räumlichen Konstellationen.
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Wir werden uns mit der Industrialisierung auf dem Lande auseinandersetzen, historische Ensembles kennenlernen und gleichzeitig anhand von Transformationsprojekten das Potential für ein zeitgemässes, qualitätsvolles Wohnen und Arbeiten sehen. Wohnprojekte bei denen das soziale Zusammenwohnen im Vordergrund steht, werden genauso das Thema sein, wie Bauten, bei welchen das Wohnen eng mit dem Arbeiten verbunden ist. Ein Spaziergang wird Zürichs Stadtzentrum, ein anderer dem Quartier Aussersihl gewidmet sein, das verschiedene Wohnformen aus verschiedenen Epochen in unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen aufweist. Darunter befinden sich auch einige Wohnexperimente, von denen wir uns inspirieren lassen. Die grösste bauliche Entwicklung Zürichs fand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt. Das «Neue Bauen» hat viele Projekte beeinflusst. Den bedeutendsten Architekten dieser Zeit, Häfeli Moser Steiger, werden wir besondere Aufmerksamkeit schenken. Die Detailplanung der Stadtspaziergänge findet erst kurz vor der Seminarwoche statt. So kann sie optimal auf die aktuelle Corona-Situation abgestimmt werden. Nah und damit in jedem Fall erreichbar, bietet die Seminarwoche im Raum Zürich die Gelegenheit das Bekannte kennenzulernen!