Ustermer Kulturpfade
Kulturpfad Kunst am Bau
2014
Kunst am Bau prägt den Charakter unserer Stadt und verleiht ihr eine eigene Identität, ähnlich wie private Räume durch Bilder und Objekte eine unverwechselbare Ausstrahlung erhalten, ihre Bewohner repräsentieren und zum Daheim und zur Heimat werden.
Deshalb investiert die Stadt Uster bei Neu- und bei Um- bauten ein Prozent der Baukostensumme in Kunst am Bau und begrüsst auch private Kunst am Bau-Initiativen.
Ich wünsche Ihnen mit diesem Kunstführer, der aus Anlass einer der regelmässig in Uster durchgeführten Stadtwanderungen entstanden ist, viele anregende Entdeckungsreisen durch mehr als 100 Jahre Kunst am Bau in Uster.
Werner Egli, Stadtpräsident Uster: Uster hat (noch) kein Kunsthaus – Uster ist (auch) ein Kunsthaus Was unterscheidet Kunst am Bau von anderen Kunstwerken? Es ist ihr besonderer Bezug auf die Architektur. Dieser kann äusserst vielfältig sein, wie die 22 umseitig vorgestellten Kunst am Bau-Werke zeigen, von denen es in Uster aber weitaus mehr Beispiele zu entdecken gibt.
Kunst am Bau hat in Uster eine lange Tradition. Entstanden sind die hier beschriebenen Werke in diesem und im letzten Jahrhundert, mit Ausnahme der Portalfiguren der Villa Bianchi aus dem Jahr 1884/85. Vier Arbeiten stammen von Künstlerinnen. Mögen insbesondere die Wandbilder und Skulpturen der 1940er- bis 1960er-Jahre in ihrer Bedeutung unmittelbar verständlich sein, so verlangt die konkrete Kunst etwa eines Max Bill, Victor Vasarely oder Hans Aeschbacher ein stärkeres Interesse am Formalen. Die Gegenwartskunst wiederum zieht gern alle Register, um viele der oben erwähnten Aspekte gleich- zeitig anklingen zu lassen.
Der Entstehungsprozess von Kunst- und Bauwerk verläuft in der Planung nicht immer zeitgleich. Zuweilen kommt die Kunst auch erst später hinzu, ist vielleicht sogar unabhängig entstanden und findet erst zusammen mit dem Bau ein stimmiges Umfeld. Oft handelt es sich um öffentliche Gebäude, um Engagements der öffentlichen Hand. Die genannten Werke sind mehrheitlich im Besitz der Stadt Uster oder der Sekundarstufe, zwei gehören dem Kanton Zürich. Der Auftrag an die Kunstschaffenden erfolgt direkt, zunehmend aber auch über Wettbewerbe. Baugenossenschaften, Stiftungen und private Bauherrschaften ermöglichen ebenfalls Kunst am Bau – letztlich zum Kunstgenuss für alle, die neugierig Fragen stellen und Antworten finden, wenn sie dem Dialog zwischen Kunst, Bau, Ort und Geschichte lauschen.
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