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Arealentwicklung in Rapperswil-Jona

Februar, 2024

«Ein Quartier im Quartier»
Vieles ist schon da: In den verschiedenen Gebäuden sind unterschiedliche Betriebe eingemietet, die das Areal beleben. Zum Erreichen der Vision, eines Quartiers im Quartier braucht es noch Wohnen und Grünräume.

Der Ort:
Das Umfeld der Spinnerei blieb lange unverbaut. Erst in der Nachkriegszeit kamen weitere gewerbliche Bauten dazu, die heute zum Teil wieder verschwunden sind. In den 80er- Jahren wurde der heutige Werkhof gebaut. Ab den 90er- Jahren, also fast zweihundert Jahre nach dem ersten Spinnereigebäude, entstanden erste Mehrfamilienhäuser, die meisten sogar erst nach 2000. Es handelt sich also um ein junges Wohnquartier von heterogener Struktur.

Das ortsbauliche Konzept:
Das Areal soll weiterhin als eigenständige Struktur im heterogenen Kontext erkennbar bleiben. Deshalb orientieren sich die Neubauten geometrisch und volumetrisch am Bestand. Ein viergeschossiges «Kosthaus» und eine dreigeschossige «Shedhalle» flankieren die Spinnerei und begrenzen attraktive Freiräume.

Freiraum:
Die Freiraumgestaltung ist verbindend und zugleich differenzierend: Durchgehende Wege in alle Richtungen machen das Areal zugänglich und wirken belebend. Eine umfassende Begrünung bindet das Ensemble aus alten und neuen Gebäuden zu einem grünen „Quartier im Quartier“ zusammen; die einzelnen Freiräume bleiben darin typologisch und gestalterisch eigenständig, sie reagieren unmittelbar auf die Bedürfnisse im Umfeld.

Nachhaltigkeit:
Nachhaltigkeit muss mit verschiedenen Massnahmen erreicht werden. Fünf, welche wir an diesem Projekt geplant haben sind, Schwammstadt, Graue Energie, Langlebigkeit, Bauteilwiederverwendung und Energieverbrauch. Wir schauten, dass die Fussabdrücke möglichst klein gehalten werden, vor allem beim Zweigeschossigen Einstellhalle. Um die graue Energie gering zu behalten, verbauten wir nur bei den Untergeschossen des Kosthauses und bei dem "Tisch" der Shedhalle Beton. Sonst wurden Backsteinwände und eine Tonhourdisdecke angewendet. Da die Gebäude mit gewisser Flexibilität und Anpassbarkeit geplant wurden, sichert man eine Langlebigkeit.

Kosthaus (Etappe 1):
Der Hallengrundriss mit angegliederter Küche ist flächeneffizient. Die helle Halle ist Diele und Wohnraum zugleich. Bei geöffneten Türen verbindet sie sich mit den Zimmern: Es entsteht ein grosszügiges Raumkontinuum.

Shedhalle (Etappe 2):
Die Idee dazu wurde unter dem Fokus des Wohnens im Schatten der Spinnerei entwickelt. Der Shed macht den zweigeschossigen Wohnraum zum «Lichtraum» und belichtet zudem die oberen Zimmer. Die geringere Besonnung wird durch eine sehr helle Wohnung kompensiert.

Auftraggeber:in

Leder & Co. AG Immobilien

Architektur moos. giuliani. herrmann. architekten.
Francesco Bellini, Roger Moos
Joël Cassis
Landschaft

Müller Illien Landschaftsarchitekten, Zürich